Birthplace of the Weißwurst

In Birthplace of the "Weisswurst", Geburtsstätte der Weißwurst by Wildmosers Restaurant-Cafe am Marienplatz

Der Marienplatz hatte früher an beiden Seiten einen so genannten Laubengang mit Läden, die sich im Inneren zwischen den Hauseingängen befanden. Den ganzen Tag über war künstliche Beleuchtung erforderlich. Die uralte Einkehr „Zum Ewigen Licht“, die sich dort befand, leitet ihren Namen davon ab.

Kaum zu glauben, dass die Erfindung der Münchner Weißwurst aus einer Notlage heraus entstand. Was war passiert? Am 22. Februar des Jahres 1857 hielten die Ratsherren und Honoratioren in der Einkehr „Zum Ewigen Licht“ ihren gewohnten Frühschoppen ab. Der Appetit war groß und die begehrten Münchner Stadtwürste gingen dem Wirtsmetzger Josef Moser bald aus. Nachschub zu beschaffen war an diesem Faschingsmorgen schwierig, denn es fehlten die passenden Därme für die Würste.

Doch als g’standener Münchner hatte der Josef eine pfiffige Idee: Das vorbereitete Wurstbrät wurde einfach in noch vorhandene Bratwurstdärme gefüllt und gebrüht. Bald kamen die dicken Zipfel in großen Schüsseln mit heißem Wasser auf den Tisch. Die Ratsherren kosteten und seufzten selig auf: „Ah Weißwürscht!“ hieß es, und so werden die aus der Not geborenen Brühlinge heute noch genannt.

Der Erfolg dieser Kreation ließ nicht lange auf sich warten. Die Ratsherren verzehrten so viele Würste wie nie zuvor im „Ewigen Licht“. Josef Moser verfeinerte in der Folgezeit das Rezept mit Marcisblüte, Zitronenschale und viel frischer Petersilie. Die Münchner Weißwurst erhielt ihren unverwechselbaren Geschmack und trat von diesem Wirtshaus ihren Siegeszug an. Nach über 150 Jahren ist sie DIE Münchner Spezialität und wird am besten mit einem Weißbier, Brez’n und süßem Senf verzehrt.
Auch heute noch wird der Geburtsort der Weißwurst in Ehren gehalten – im heutigen Wildmosers Restaurant-Cafe am Marienplatz, das Ihnen ab Sommer 2017 die Münchner Spezialität wieder servieren wird.

Letztlich ist das Rezept der Weißwurst ein Zufallsprodukt, wie so vieles in München. Walter Sedlmayer